Mein neues Nerdphone, der Ehemann und ich – Heute: Sag‘ Hallo zum HTC Desire

Seit etwas mehr, als einer Woche bin ich stolze Besitzerin eines HTC Desire. Ein schickes Ding. Liegt gut in der Hand, in dezenten Farben, die jeden Modetrend zulassen. Ich bin noch nicht so ganz fix mit dem Gerät, habe das große Handbuch noch nicht gelesen, entdecke jeden Tag etwas Neues, wie man telefoniert, SMS schreibt, und dass es einen Scheibenwischer gibt, wenn es draußen regnet.

Nachdem ich mein schickes Telefon zu Hause ausgepackt hatte, stellte mein Mann fest, dass mein neues Telefon viel schneller ist als sein furchtbar altes HTC Hero (so etwa 6 Monate!) und dass ein Weiterbetrieb dieses Telefons für ihn schon mal gar nicht mehr in Frage käme. Er also auch so ein schnelles Desire braucht, er mich dann besser einweisen könne und schwupps war er verschwunden. Ich hörte nur noch, wie er mit dem freundlichen Herrn der Vodafone-Hotline besprach, dass er einen neuen Vertrag habe, aber kein neues Handy, darauf hätte er damals (vor 6 Monaten!) verzichtet und das müsste doch drin sein. Er habe auch schon einen Plan und da möchte er doch schnell mal das HTC Desire bestellen. Dann hörte ich noch: „Aha, gut in zwei Tagen!“  – Danach war die Welt wieder in Ordnung. Das technische Gleichgewicht zu Hause wieder hergestellt. Was DAU-Frau hat, braucht Nerdmann auch!

Er staunte noch ein paar Mal und begann sofort, mein neues Nerdphone mit den wichtigsten Apps, ohne die man nicht leben könne, aufzupimpen. Ich versuchte ihm zuzuhören, wie er eifrig mit roten Wangen die Vorzüge unterschiedlichster Funktionen lobpries. Das war gar nicht so einfach, denn in einem solchen Moment habe ich meinen Mann immer besonders lieb, möchte über ihn herfallen, weil er schlau ist und weiß, was technisch gut für mich ist. Und die roten Bäckchen sind so süß!

Ich staunte noch mehr, weil die Funktionen wirklich bunt und leuchtend waren und das ist es, was mich an dieser ganzen Technik fasziniert. Es ist bunt, es leuchtet und es macht das Leben fröhlicher. Er installierte: ASTRO, zum Verwalten von Dateien. O.k., lustiges Icon in gelb. Andronos, damit ich unsere Musik zu Hause steuern kann, also in Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer die Musik regeln kann. Wow, das mache ich jetzt mit dem Handy. Unglaublich, oder? Sowas Seriöses, wie Vodafone Quickcheck um zu schauen, ja was denn noch? Hm, irgendwie war ihm das wichtig. Ist auf jeden Fall so ein süßes kleines rotes Icon. Irgendwie so ein Ding, das Locale heißt und es hat irgendwas mit Verbindungen zu tun. Süß, so zwei kleine Häuschen. Wenn ich das brauche, o.k. und noch so ein paar andere Sachen, ohne die ich gut leben kann, die aber wohl irgendwie wichtig sind, sagt der Ehemann.

Ich war noch der Meinung, dass ich nicht ohne Bubble Burst Lite sein wollte und auch Jewels irgendwie darauf müsste. Oh, und die romantische Google Sky Map, die er mir mal mit seinem Handy gezeigt hatte. Die würde ich niemals brauchen, aber ohne die wollte ich auf gar keinen Fall mein Nerdphone betreiben. Auch nicht ohne den Magic-8-Ball, mit dem man mal zwischendurch Schicksalsfragen beantworten muss. Ist auch viel handlicher, als immer die schwarze Kugel in der Handtasche mitzunehmen. Auf einem iPhone hatte ich neulich mal die eine App zum Bahnfahren gesehen, die so lustige Einstellrädchen hatte, sowas musste ich auch noch haben. Er schnappte nach Luft, der Ehemann, wenn er eine Sache furchtbar überflüssig fand, dann waren dies iPhones. Liebevoll hat er mir dann den Railnavigator, so heißt die App, mit den voll analog aussehenden Einstellrädchen installiert. Ein bisschen so, wie ein Spielautomat in der Kneipe, diese Rädchen.

Jetzt würde ich wohl erstmal damit arbeiten können, waren seinen Worte und ich legte los. Nein, in die Statistik der Leute, die ihre Nerdphones nicht intensiv nutzen, will ich nicht hinein.
Danke, lieber Ehemann! 🙂