Schon seit ein paar Jahren war ich auf der Suche nach neuen Etiketten. Meine alten Etiketten hatten sich überholt, klar durch die Hochzeit 2007. *KLICK* Außerdem hatte ich auch nur noch eine handvoll.
Die Firma, die damals diese Etiketten produziert hat, die gibt es nicht mehr. Alles andere was verfügbar war, das war mir einfach zu schmal. Ich hätte gerne wieder so etwas im Logostil gehabt. So eine Vorlage, in die man nur den Namen eingibt, und die dann etwas her macht. So wie früher, hach immer dieses Früher.
Irgendwann war klar, dass ich ein Logo brauche, wenn ich ein Etikett haben will, das aussieht wie ein Logo. Na, logo!
Nur ist so ein Logo nicht spontan mit einem Fingerschnipp greifbar. Sowas muss entweder wachsen, oder sich durch Zufall ergeben. Genau das ist jetzt passiert: Schwupp, war da ein Logo.
Für meine geschäftliche Webseite habe ich mein Logo überarbeitet, dabei fiel dann auch noch ein 2. Logo heraus. Dieses:
Der einzige Unterschied ist, dass ich auf meiner geschäftlichen Webseite diese Variante gewählt habe.
Hier bei SanDis-Kolumne ist eben (fast) alles Handmade.
Wo hast du die Etiketten bestellt?
Ich habe die Etiketten bei Ikast Etiket in Dänemark bestellt. *KLICK*
Ein ganzes IKEA-Glas voll. Statt 100 Stück haben sie 123 Stück geliefert.
Besonders gut finde ich auch, dass sie schon geschnitten sind. Außerdem sind die Nahtzugaben schon umgeklappt. Das lässt sich viel gerader annähen.
In Dänemark? WTF?
Ich habe mir verschiedene Angebote eingeholt, und sie hatten einfach das beste Angebot, obwohl das trotzdem kein Schnapper ist, schließlich musste ich auch noch die Mehrwertsteuer von 25% bezahlen!
Als Etikettengröße wollte ich unbedingt – verdammt so bin ich – 6 x 6 cm. Schließlich ist das Logo rund, da darf das Etikett gerne quadratisch sein. Das war das Problem. Die meisten Anbieter bieten als Vorgabe nur bis maximal 3 oder 4 cm an. Alles darüber hinaus ist eine Spezialanfertigung, bei der du mindestens 250 Stück oder mehr abnehmen musst. Zudem kommst du da unter 200,-€ gar nicht bei weg.
Warum brauchst du so viele Etiketten?
Auch wenn hier in den letzten Monaten wenig zu sehen war, habe ich doch eine ganze Menge genäht und gewebt. Mir hätten auch 50 Etiketten gereicht, aber das kannst du entweder nicht bestellen, oder gar bezahlen.
Ein Grund ist natürlich, dass ich meine selbst gefertigten Stücke markieren möchte. Zukünftig werde ich hier aber auch einzelne Teile verkaufen. Die erhalten dann auf jeden Fall mein Logo.
Hier in meine schnell genähte Japan-Tunika in schwarz habe ich das erste Etikett genäht. Erst wollte ich es mit dem geraden Steppstich annähen. Eigentlich mit einem pinkfarbenen Garn. Ich werde noch experimentieren. Diesmal also zickzack in schwarz.
Au fein! Wann geht es los mit dem Verkauf?
Ich bin noch ein bisschen unsicher. Im Grunde mache ich das schon ganz gut, mit dem Nähen oder Weben. Aber es gibt in jedem Teil mindestens eine kleine schiefe Naht, oder sonst etwas, was nicht bis ins kleinste Detail perfekt ist. Viele sagen mir:
„Na klar, das kannst du verkaufen, das ist Handmade! Wo ist denn da der Fehler? Das ist schon alles fein.“
Auf dem nächsten Flohmarkt, auf dem ich meinen Kleiderschrankinhalt verkaufe, habe ich dann aber wieder die blöde Kuh am Stand, die mein altes Asos- oder H&M-T-Shirt, das ich für 2,- € (!!!) verkaufen will, auf Herz und Nieren und Qualitätsnähte prüft.
Ich sehe in Einzelhandelsgeschäften Menschen, die wie irre an der Ware herumzerren, und einen Qualitätsanspruch von 100 Jahren haben. Menschen tauschen Waren um, mit Fehlern, die ich weder sehen, geschweige denn umtauschen würde, weil mir einfach die Zeit für so einen Mist zu schade ist. Ich komme aus dem Handel, und da sind die Themen Umtausch und Reklamation ganz heiß. Früher, bei KARSTADT, da habe ich Verkäufer geschult, nicht zu diskutieren, sondern einfach alles zurückzunehmen, kundenorientiert zu sein. Mindestens 150%. Da stehe ich immer noch dahinter.
Aber hier kommt der gedankliche Bruch: Du hast dein Teil, dass du mit Liebe angefertigt hast an einen Kunden gesendet. Jetzt ist es kaputt, das passiert. Keine Frage. Wenn sich z.B. bei einem Bügeltäschchen der Bügel löst, dann ist klar, dann sendest du es noch mal zurück, damit ich den Bügel wieder festkleben kann. Ich darf ja vom Gesetz her 2x nachbessern, ehe ich dir dein Geld wieder zurückgebe.
Macht da im Handel keiner, aber im Grunde ist es dein gutes Recht als Händler. So würde ich es aber jetzt machen, denn ich bin kein großes Warenhaus. Dann kommt aber jemand auf die Idee, etwas umzutauschen, was – eigentlich – unversehrt ist. Es gefällt halt doch nicht. Hier habe ich das Problem. Bei so kleinen Handmade-Sachen fehlt mir dafür das Verständnis. Womöglich kommt es auch noch zurück aus einem Raucherhaushalt? Bah!
Die Frage ist eben, gibt es mehr Menschen wie mich, die Ware einfach kaufen, weil sie einfach nur gefällt? Oder gibt es mehr Menschen, die so ätzend kritisch sind, dass man schon keine Lust hat, ihnen irgendetwas zu verkaufen.
Damit ich also nicht weiter in den negativen Gedanken schwelge, sondern mich positiv fröhlich ans Werk mache, erzähl mir doch mal bitte aus der Szene. Wie sind denn die Kunden, die kleine feine und selbstgemachte Waren schätzen und kaufen? Schreib mir gerne dazu eine Nachricht. Deine Einschätzung dazu würde mich sehr freuen.
1 Comment
Christian
20. Dezember 2019 at 00:15Sehr schöne Idee.