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Reisetagebuch Kroatien 2010 – Barfuß in Dubrovnik

Die Wetterkarte zeigt bewölkt, die Nacht in unserem Ferienort Orebić auf der Halbinsel Pelješac, 120 km nördlich von Dubrovnik war komplett verregnet. Dies muss aber nichts bedeuten, denn hier in Dalmatien scheint immer wieder schnell die Sonne. „Da hinten scheint die Sonne, da wollen wir ja auch hin.“ versichern wir uns gegenseitig unterwegs immer wieder, dass dies eine gute Entscheidung ist.
Dubrovnik empfängt uns mit viel Sonne. Unser Parkplatz ist perfekt. Direkt an einem der Stadttore zur Altstadt hinunter. Es ist herrlich. Sicherheitshalber nehmen wir den Regenschirm mit aus dem Auto, damit es trocken bleibt. Alter Touristen-Aberglaube.
Es beginnt leicht zu regnen und meine schicken Bloch-Ballerinas (mit feiner Ledersohle!), geben mir das Gefühl, auf eisglatter Fläche zu laufen. Die vielen Stufen hinab in die Stadt habe ich das nur schwer unter Kontrolle. Ein unkontrollierter Schritt und der Trip endet im Krankenhaus. Der Ehemann regt sich ein bisschen auf. Das, was Männer in so einer Situation eben so tun. Ganz nebenbei kenne ich das schon von früher, von zu Hause. In den Augen meines Vaters hatte auch meine Mutter immer die falschen Schuhe an. In den 70ern trug man eben richtig hohe Plateaus, egal ob Kopfsteinpflaster oder Bergwanderung. Nun, gut, für gute und schicke Schuhe muss man schon mal Opfer bringen. Wir tun es auch für EUCH! Was gibt‘s denn da zu motzen, Ihr Männer? Pffft.
Es scheint hier demnach Parallelen zu geben.
Nach dieser Strapaze, Ballerina auf nassem Sandstein, erreichen wir das nächste Café. Zur Erholung und weil Urlaub ist und um im Internet zu schauen, was es Neues gibt. Gerade, als ich bei Facebook ein bisschen mit extremer Sonne protzen will, verabschiedet sich erstmal das WLAN und der Rest Sonne, der den leichten Regen begleitet hat.

Die Wetterkarte zeigt bewölkt, die Nacht in unserem Ferienort Orebić auf der Halbinsel Pelješac, 120 km nördlich von Dubrovnik war komplett verregnet. Dies muss aber nichts bedeuten, denn hier in Dalmatien scheint immer wieder schnell die Sonne. „Da hinten scheint die Sonne, da wollen wir ja auch hin.“ versichern wir uns gegenseitig unterwegs immer wieder, dass dies eine gute Entscheidung ist.

Dubrovnik empfängt uns mit viel Sonne. Unser Parkplatz ist perfekt. Direkt an einem der Stadttore zur Altstadt hinunter. Es ist herrlich. Sicherheitshalber nehmen wir den Regenschirm mit aus dem Auto, damit es trocken bleibt. Alter Touristen-Aberglaube.

Es beginnt leicht zu regnen und meine schicken Bloch-Ballerinas (mit feiner Ledersohle!), geben mir das Gefühl, auf eisglatter Fläche zu laufen. Die vielen Stufen hinab in die Stadt habe ich das nur schwer unter Kontrolle. Ein unkontrollierter Schritt und der Trip endet im Krankenhaus. Der Ehemann regt sich ein bisschen auf. Das, was Männer in so einer Situation eben so tun.

Nach dieser Strapaze, Ballerina auf nassem Sandstein, erreichen wir das nächste Café. Zur Erholung und weil Urlaub ist und um im Internet zu schauen, was es Neues gibt. Gerade, als ich bei Facebook ein bisschen mit extremer Sonne protzen will, verabschiedet sich erstmal das WLAN und der Rest Sonne, der den leichten Regen begleitet hat.

Wir beschließen, das nächste Museum gegenüber zu besuchen, damit wir den Regen trocken überstehen. Dieses Museum werden wir in den nächsten zwei Stunden nicht mehr verlassen! Auch sonst werden wir von Dubrovnik an diesem Tag nicht viel sehen. 
Als wir nach etwa 30 Minuten mit dem Museumsinhalt durch sind, ist uns der Ausgang zurück auf den Platz nicht mehr möglich. Immer mehr Menschen drängen fast panisch, teilweise barfuß in die Vorhalle. Wir sehen unter der Tür durch einen Spalt den Wasserpegel ansteigen. Die Leute reißen ihre Digicams heraus und filmen ihre SD-Karten voll. Wehe, wenn da niemand hinterher was in Youtube einstellt. Wir beginnen im Gegensatz dazu unsere Kamera besonders wasserfest einzupacken und die Tasche besonders fest drumherum zu zurren. 
Nach einiger Zeit fällt der Wasserpegel und die Vorhalle des Museums bleibt trocken. Die Feuerwehr fährt vor, um die Gullideckel zu öffnen und zu reinigen, damit das Wasser besser abfließen kann. Das bringt den Pegel gleich um weitere 20 cm herunter. Das kroatische Fernsehen fährt vor, um einige Sensationsbilder einzufangen. Wir rufen die Schwiegermutter an, sie verspricht gegen 14:30 Uhr die Nachrichten zu schauen, um uns zu entdecken.

IMG_0602Den Wasserspeier bekommt man nicht immer derart in Aktion zu sehen.

Immer mehr Touristen beschließen, dass es sich ja lustigerweise (ha, welch großer Spaß), nur um Regenwasser handelt und bekleiden sich mit Plastikfolien. Wo und wie auch immer der brave Tourist die mit sich führt. Ich hätte schwören können, dass die Regenausstattung nur für die Öko-Pädagogen-Urlaube in der Bretagne zum Equipment gehört. Dalmatien also auch. Gleich notieren. Viele laufen barfuß oder mit FlipFlops los und verschwinden bis zu den Waden im Wasser.

Mich fasziniert, dass das Wasser kristallklar ist und die schönen blanken Pflastersteine der Altstadt scheinen „porentief rein“ zu sein. Noch zögern wir, uns auch die Schuhe von den Füßen zu reißen, die Hosen aufzukrempeln, um den Rückweg zum Auto anzutreten. Mehr macht an diesem Tag wirklich keinen Sinn. Einige englische Touristen in kurzen Hosen und T-Shirts liefern sich auf dem Platz wilde Wasserschlachten. Sie sind nass bis auf die Haut und man sieht Dinge, die man nicht in allen Fällen wirklich gerne sehen möchte. Miss Wet-T-Shirt ist nicht in allen Größen eine sexy Miss Wet-T-Shirt.

Ich frage den Ehemann in genau diesem Moment, ob er das gerne hätte, aber er verweist kopfschüttelnd und irritiert auf die Kamera in der Tasche. Dann schlägt er aber trotzdem vor, dass wir uns jetzt auch die Schuhe ausziehen sollten, um uns zum Auto durchzuschlagen, da sich an der Situation sicher in den nächsten Stunden nichts ändern würde.

Also ziehen wir die Schuhe aus und los geht‘s. Das Wasser ist eiskalt. Als wir vor der Treppe zum Stadttor stehen bietet man uns ein wirklich grandioses Schauspiel. Das Wasser rinnt in großen Sturzbächen die Treppe hinab. Es erinnert an die Miniaturausgabe eines reißenden Flusses. Ich bin so fasziniert davon, dass ich zunächst am unteren Teil der Treppe im wadenhohen Wasser eine Weile stehenbleibe. Wir gehen langsam nach oben. Es ist anstrengend. In der rechten Hand halte ich meine geliebten Ballerinas auf Brusthöhe,damit sie nicht nass werden, in der linken Hand den Schirm, weil es immer noch regnet. Interessant ist, dass die Geschäfte, die rechts und links der Treppe liegen, keinen Wassereinbruch haben, weil sie sehr hohe Eingangsstufen haben. Das führt dazu, dass einige Galerie- oder Ladenbesitzer etwas befremdet im Türrahmen stehen und das Spektakel entspannt betrachten. In den Quergassen im oberen Teil der Stadt versuchen die ansässigen Gastronomen die durchnässten Touristen in ihre Restaurants zu locken. „Ladies, Ladies! What about lunch?“ Ein irres Schauspiel. 
Ziemlich geschafft kommen wir an unserem Auto an.

Stradun_Slbod

Zeitungsartikel in der „Slobodna Dalmacija“ 23. Juni 2010

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