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Reisetagebuch Kroatien 2010 – Die Riva von Orebić

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Orebić ist ein kleiner Ort mit normalerweise etwa 150 Einwohnern. In der Ferienzeit erhöht sich diese Zahl um ein Vielfaches. Jeder Einwohner scheint in seinem Haus möglichst viel Raum dafür zur Verfügung zu stellen. Dumm ist, wer also nicht mindestens ein Zimmer vermietet. Nicht anders, als in anderen Ferienorten dieser Welt.

In Orebić, besonders an der Riva, begegnet man intensiv der Geschichte. Überall finden sich alte Steine, Reste aus vergangenen Jahrhunderten und es gibt prachtvolle kleine und große Villen, hinter mal mehr oder weniger großen Mauern. Die Gärten dazu sind wunderschön, über und über bepflanzt mit mediterranen Pflanzen genau nach meinem Geschmack. Einige der Häuser dazwischen sind sehr verfallen. Dafür gibt es sicher viele Gründe und man mag darüber auch gerne viel spekulieren, dem Charme dieses Ortes tut dieses aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, manchmal lädt es gar zum Träumen ein. Was würde man selbst mit dem Häuschen machen, würde man es kaufen oder erben? Ein bisschen Fantasie ist auch gut für die Entspannung.

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Verwunderlich ist allerdings im Gegensatz zu anderen Uferpromenaden, dass es weniger Restaurants und Bars dort gibt. Möchte man bei längeren Aufenthalten dort etwas Abwechslung, so muss man z.B. mit der Personenfähre zur Insel Korčula übersetzen, deren bezaubernde Altstadt eine Vielzahl Restaurants bietet.

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Der Reiseführer schreibt dazu („Merian live – Kroatien“):

Orebić, durch den Pelješki-Kanal von der Insel Korčula getrennt, gilt als Heimat berühmter Seefahrer. Zeugnis geben deren prachtvolle Häuser ehemaliger Kapitäne, die sich in Orebić niedergelassen haben.
Die Stadt wird überragt vom 961 m hohen Sveti Ilija, der höchsten Erhebung der dalmatinischen Inselwelt.Den Namen erhielt der Ort von der Kapitänsfamilie Orebić, die hier im Mittelalter lebte. Vor allem im 19. Jahrhundert avancierte die Küstenortschaft zu einem beliebten Wohnort für Kapitäne und andere Seefahrer. Viele von Ihnen ließen sich prächtige Häuser und Villen erbauen, umgeben von üppigen Gärten. Die meisten dieser sehenswerten Häuser liegen an der „Obala Pomoraca“ bzw. „Šetalište Maršalla Tita“ zwischen der Fähranlegestelle und dem beliebten Kieselstrand „Trstenica“. Kurz: An der Riva, an der Uferpromenade.

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Der Sveti Ilija

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Beim Flanieren auf der Riva kann ich nicht davon lassen, Foto um Foto zu schießen. Ich kann mich nicht sattsehen an den kleinen und großen Häusern. Ich frage mich, wie es wohl drinnen ausschaut und male mir träumerisch die Interieurs mir bekannter Bildbände und Einrichtungsmagazine dazu aus. Ein bisschen Träumerei muss ja wohl wirklich erlaubt sein.

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Im nächsten Augenblick stelle ich mir vor, wie die Ehefrauen und Kinder der Kapitäne elegant auf der Riva flanierten. Fröhlich und ausgelassen. Zuweilen auch ängstlichen Blickes, weil die Rückkehr des geliebten Ehemannes und Vaters ungewiss ist.

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Alte Schiffstüren wurden ins Haus integriert

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Interessant auch die Inschriften. Ich lese 1786, lese aber auch 1910. Über so viele Jahre hat sich diese schöne alte Uferpromenade entwickelt.

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Ich schlage vor, dass Ihr auch einmal dort hinfahrt.

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