Lange Haare sind nicht meine Welt.
Zeitweise versuche ich es immer mal wieder und ‚züchte‘, wie das immer gern genannt wird. Am Anfang ist das wahnsinnig aufregend: man benötigt Haarklammern, bunte Haarspangen, coole Haargummis, die die Mähne bändigen. Die Accessoire-Abteilungen bei NewYorker, H&M und co. können jetzt ganzheitlich, inklusive Haarschmuck durchgearbeitet werden. Herrlich!
Wenige Wochen später, spätestens jedoch bei Erreichen der Wunschhaarlänge, stellt sich bei mir immer große Ernüchterung ein:
Ich habe gar keine Lust mehr, stundenlang die Haare zu richten. Das Haaretrocknen dauert ewig. Dann die Anwendung der Zusatzprodukte, damit es wirklich nett wird: Lockenstab, Lockenwickler, spezielle Haarkur. Uncool!
Unlust.
Wenn man dann noch feststellt, dass es am besten aussieht, die Haare wallawalla offen zu tragen, dann ist es purer Stress, bis man endlich das Haus verlassen kann.
Seit zwei Wochen ist klar: Die Haare müssen wieder ab. Die Farbe muss neu. Es besteht großer Handlungsbedarf. Der Ehemann hat auch endlich zugegeben, dass er kurze Haare bei mir viel schöner findet. Geht doch! Das Video vom Poetry-Slam gibt mir den Rest. Nicht nur, dass ich dick bin, das Gesamtbild mit langen Haaren wirkt schwerfällig und unbeweglich. Nein, das muss weg.
Als ich heute den Salon betrete rufe ich nach der Begrüßung verzweifelt aus: „Das muss ab, alles ab, alles weg! Weg, weg, weeeeeeeeeeg!“ –
Man versucht mich zu beruhigen indem man mich in einen Stuhl drückt und mir einen Kaffee reicht.
Seit Jahren gehe ich ohne So-soll-es-aussehen-Foto zum Friseur. Die Topstylistin weiß, was gut für mich ist.
„Mach‘ so, dass ich toll aussehe und damit klarkomme!
Ich vertraue Dir, wie immer!“ –
Das hat schon immer funktioniert und ich werde auch heute nicht enttäuscht. Ich bekomme ganz leichte, fast unsichtbare Strähnchen, die aber für die nötige Farbbrillanz sorgen. Hatte ich noch nie. Schön! Der Schnitt ist wieder etwas gewagt, denn wir entscheiden uns für einen Klassiker. Einen BethDitto-AnnaWintour-MireilleMatthieu-Klassiker. Etwas gewagt mit dem kurzen Pony ‚in großem Gesicht‘ ;-), scheinen zumindest die Leute zu denken, die mich beim Vorbeilaufen in der Fußgängerzone mustern. Böse Zungen könnten behaupten, es sei eine Frisur, wie Prinz Eisenherz sie immer schon erfolgreich getragen hat.
Mir egal, mir gefällt es.
Originalton des Ehemanns beim Betreten der Wohnung nach verrichtetem Tagwerk: „Oh, guten Abend meine süße Prinzessin Eisenherzig!“
Oompf! So charmante Dinge kann Dir nur der Ehemann sagen.
Ihr wollt Fotos?
Durch die Strapazen des Tages wirkt die Frisur etwas gerupft, egal. Das Make-up ist weg, egal. Morgen wird es nicht möglich sein, denn dann läuft meine Nase sicher wie verrückt, da ich doch eine Erkältung ausbrüte. Fotos jetzt, egal.
Ich nenne die Serie ‚unplugged‘ mit Selbstauslöser.
Verwackelt und verzogen. Macht aber ein schlankes Erscheinungsbild 🙂
Hier seht Ihr die Mireille-Seite
Von der Seite mit putzigem Ehemann auf dem Sofa
Beth?
4 Comments
Marni
1. Juni 2010 at 10:18Hey Sandra,
die neue Frisur ist klasse!
Ich muss den Friseur auch mal ausprobieren. Ich war mal wieder auf die schnelle bei einem und meine Haare sind total verschnitten. Meine Schwester hat sich bei Skype kaputtgelacht. Ohman..
Liebe Grüße!
Marni
SanDi
1. Juni 2010 at 17:43Hi Marni,
Dankeschön. Was hast Du denn gemacht? Deine Haare waren doch auch lang?
Hier ist die Webseite von noon:
http://www.noon-individualhair.de/
Heute nach dem Aufstehen sah ich aber trotzdem aus, wie Prinzessin Eisenherz. 😉
Bis bald!
Liebe Grüße!
Andrea
1. Juni 2010 at 21:38Fürchte Noon ist in BS? Meine Zeit da ist um. Gibts die auch in Goslar???
Bitte- habe seit mehreren Wochen Bad Hair Weeks und möchte auch gern sooo klasse aussehen. Find die Frisur wirklich schick;-)
Andrea
SanDi
1. Juni 2010 at 21:41Ja, noon gibt es aber auch noch in HH!
Das ist doch von Berlin kein Problem. 🙂
Bist Du gerade in Goslar? Ich bin am 9. Juni auch dort.
Prüfungsausschuss in der BBS.
Das wäre ja ein netter Zufall. 🙂