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Reisetagebuch Frankreich 2013: Blois

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Heute besichtigen wir ein Schloss, ein ganz besonderes Schloss: das Château Royal. Hier war der König auf jeden Fall damals anzutreffen. Hier gibt es ganz vortreffliche Geschichten zu erfahren. Wer sich nach Geschichten rund um Macht, Neid, Missgunst, Mord und Totschlag verzehrt, der wird hier fündig. Isses herrlich. Hier war ja was los. Da möchte man nicht dabei gewesen sein. Oder doch, aber vielleicht lieber versteckt hinter einem blauen Samtvorhang. Hier hat sich also eine ganze Menge ereignet. Doch nicht nur menschlich, sondern auch architektonisch sind hier einige Baustile vertreten. Der Experte mag verschreckt sein, ob dieser Vielfalt, der einfache Tourist staunt. Ohh, ahh!

Auch hier gibt es wieder einen Audioguide und wir hören nochmal die Geschichten der ganzen Ludwigs und der Fränze und zu Katharina de Medici und …huch, da taucht auch plötzlich Jeanne d’Arc auf. Ich sag ja. Hier war ganz schön was los im Laufe der Jahrhunderte. Das solltet Ihr nicht verpassen. Es gibt auch viele königliche Gemächer zu bestaunen.

Schaut Euch mal auf der Webseite zum Schloss um. Hier gibt es sehr viele tolle Veranstaltungen. Also Blois solltet Ihr in keinem Fall verpassen, wenn Ihr an der Loire unterwegs seid. Wir sind sogar noch ein 2. Mal dort gewesen, um uns die Veranstaltung ‚Son et Lumière‘ -> Ton und Licht anzuschauen. Das Schloss dient an Sommerabenden und auch in der Winterzeit als Projektionsfläche für die Geschichten, die sich dort ereignet haben. Das wird super inszeniert. Manchmal auch Englisch und Deutsch.

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Von der Straße aus wirkt es sehr groß und kompakt.

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Wenn man direkt vor dem Schloss steht, dann kann man auf das Maison de la Magie schauen, das direkt dem Schloss gegenüber liegt.

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Im inneren Schlosshof angekommen sind die Säulen verziert mit der Lilie, dem Wahrzeichen der französischen Könige und dem Hermelin dem Wappentier der Bretonen. Anne de Bretagne heiratete nacheinander zwei französische Könige und lebte zeitweilig auch in Blois.

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Blick auf den Flügel, in dem schon Jeanne d’Arc übernachtet haben soll.

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Dahinter die Kapelle des Schlosses.

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Der mittlere Schlossflügel stammt aus einer anderen Zeit.

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Die rechte Seite zeigt den klassischen Renaissance-Bau. Die Treppe ist rein äußerlich der Treppe im Schloss von Chambord nachempfunden, mit dem Unterschied, dass dies hier eine normale Wendeltreppe ist und keine doppelläufige Treppe.

Hier ein paar Eindrücke von der Veranstaltung ‚Son et Lumière‘. Nur mit dem Handy fotografiert 🙁

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Gleich geht es los! Die Geschichte beginnt im ältesten Teil des Schlosses.

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Der nächste Schauplatz wird erleuchtet. Gleich geht es hier zur Sache.

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Vorher noch mal schnell in den neueren Flügel, weil der damals auch schon existierte, allerdings anders und weil er eine wichtige Rolle im royalen Intrigenspiel einnahm. Hamma, das ist spannend!

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Das ist mal eine Visualisierung. Powerpoint kann auch anders, oder ist eben ein Dreck gegen diese Inszenierung. Ach egal, das ist ja ein Thema, das in meinen anderen Blog gehört. Guckst Du hier! Da kommt sie, die Katharina von Medici.

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Fazit: Anschauen! Unbedingt anschauen, das Spektakel.

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Im Thronsaal übe ich mich als Königin von Frankreich und finde das ganz super. Ich, Frankreich, wissta Bescheid! *träumt* Allerdings habe ich ein bisschen Angst, denn wir wissen alle, was die Franzosen damals mit ihrer Königin gemacht haben: „Rrrrrrrsssst…schlingggg…flatsch! „Rasch, sauber, menschlich.“, wie der Dr. Guillotin damals gern zu sagen pflegte.
Die Tunika ist übrigens selbstgenäht. Also mal so am Rande erwähnt, wäre blöd, das mit dem Blut da drauf. Also schnell weg da.

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Ja, Ben, das frage ich mich auch immer wieder -> „Wer entscheidet eigentlich, was schön ist?“
Ein Werbeplakat der Fondation du Doute de Blois. Eine kulturelle Stiftung der Stadt Blois, mit wechselnden Ausstellungen und interessanten Veranstaltungen. Mir hat aber eigentlich in diesem Augenblick nur das Plakat sehr gefallen. Tja, wer entscheidet denn nun, was schön ist?

Als wir das Parkhaus betreten fragen wir uns, ob die Nachfahren von Leonardo da Vinci jetzt in Parkhäusern machen.

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 Dann plötzlich beim nächsten Schild bricht es aus uns heraus, wir lachen schallend im Parkhaus, weil wir beide in den Tiefen unserer Herzen erbarmungslose Klugscheißer sind. Jawoll, so ist es leider. Sämtliche Zurückhaltung ist verflogen. DAS ist ja großartig. Sehr her:

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Szenario in der Agentur, die das Schild druckt so in etwa in der Übersetzung mit Originaldialekt:

„Eh, Franck dis donc, die Deutschen aben so einen komischen Buchstaben, derr fehlt auf meinerr Tastütür.“ – „Ach, Gerôme, nimm das ‚B‘ und Feierabönd. Merkönn die sowieso nischt!“

Also hinfahren, im Parkhaus parken und das Schlob von Blois besichtigen.

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