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Reisetagebuch Cornwall 2014: Calais-Dover

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Wie in jedem Jahr kommt das Urlaubsfeeling erst richtig auf, nachdem ich das 1. Sanifair-Klo besucht habe. Das heißt dann, dass wir schon eine ganze Weile unterwegs sind. Zumindest so weit, dass man alles, was man zu Hause vergessen hat, nun improvisieren muss.
Klar, die wichtigsten Papiere und das Make-up hat man dabei, so weit hat man das bis spätestens zur Autobahnauffahrt geprüft. Der Rest ist Impro.

Wenn es nach Großbritannien geht, dann dauert das bei mir immer noch einen Moment länger, so bis Calais. Denn dann habe ich eine Idee, ob ich die Überfahrt gut vertrage, oder apathisch auf der Fähre sitzen muss. So, wie auf der Rückfahrt vor zwei Jahren.

Das Warten im Hafen von Calais ist immer aufregend, erst ist alles noch so französisch. Nach der Passkontrolle und dem Ticket-Check-In ist alles britisch und freundlich. 😉
Ich sage Euch das als absoluter Frankreich-Fan. Aber man muss auch ehrlich bleiben. Irgendwie ist es, als würde man in die große weite Welt, richtig weit weg aufbrechen, nur eben mit dem Auto, und ganz schnell. Urlaub!

Der größte Horror spielt sich rechts auf der Busspur ab. Nicht etwa, dass ich Angst davor hätte, dass zu viele Busse und LKWs auch die Überfahrt antreten. Nein, es sind die vielen Best-Ager und Rentner in den Bussen, die mir immer gehörig auf den Keks gehen. Für viele muss ich mich fremdschämen, weil sie sich oft sehr peinlich verhalten. Wir wissen ja leider auch, dass sich das in Gruppen gerne multipliziert.

Aber so ist das, wenn man nach England fährt, dann auch noch nach Cornwall. Da gibt es viele, viele Busreisen:

„Wir fahren im Urlaub nach Cornwall, da zu die Pichler hin, die von die schönen Filme im ZDF, weißte? Das machen wir mit’n Bus, mit BUS-Reisen. Der Jochen, der fährt ja sonst auch noch mit’n Auto. Aber da bei die Engländer, mit’n Linksfahren. Nee, da fahr’n wir mit’n Bus. Das is imma schön mit denen.“

Leider kein Witz, genau so belauscht.

Ich schaue den Ehemann an. Wir wissen, was zu tun ist. Sobald das Auto auf der Fähre geparkt ist, gibt es nur noch eins. Den schnellsten Weg auf Deck 9 in den ‚Food-Court‘ finden, um möglichst vor den Businhalten dort zu sein. So haben wir die Chance auf einen guten Platz mit Blick nach vorn. Außerdem haben wir jetzt auch Hunger, denn wir sind den ganzen Tag unterwegs.
Willste ja nicht warten, wenn die Damen und Herren aus dem Oldenburgischen noch überlegen, ob das wohl alles essbar und auch preiswerter ist, als zu Hause. Da drehste durch, wenn Du dahinter stehst und kein Helfersyndrom hast. Aber Ihr kennt das.

Abfahrt Calais-Dover*Psst! Alle Handyfotos in diesem Reisetagebuch sind hier als Pseudo-Polaroid getarnt.

 

Bei dieser Fahrt läuft alles glatt. Das Wasser ist eine spiegelglatte Fläche. Ganz weit hinten sieht man schon schemenhaft die Felsen von Dover. Cool. das war ja noch nie da. Kein Regen, Sonnenschein. Isses schön. Urlaub!

Günther

Die Fahrt läuft ruhig. Alles schön.
Plötzlich sind sie ganz nah, die Klippen von Dover. Weiß! Strahlend! Ganz ohne Regen! So hab ich sie noch nie gesehen. Dieses Dover kann also richtig schön sein. Zum Heulen schön.

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Mann! Ich kann mich gar nicht satt sehen. Ich ärgere mich, dass ich die richtige Kamera so ganz unten im Auto habe, dass ich nur diese debile Handycamera habe, die – dazu noch durch die dreckigen Scheiben- eher der grundsätzlichen Doku des Gesehenen dient. Keinesfalls, um ein Foto zu machen, das den Namen ‚Foto‘ verdient. So ein Ärger.

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Das hier, das ist so schön. Ich mache ein paar Skizzen.

Sandra

Wird es mir gelingen, das wenigstens im Aquarell festzuhalten? Gleich legen wir an. Ach, das ist ja herrlich! Urlaub!

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Ich bin derart geflasht, und sowas von in Urlaubsstimmung.
Plötzlich steht der Jochen von BUS-Reisen hinter mir und verkündet laut, so laut dass alle im Restaurant hören können, dass er kein Dummer ist:
„Oh, DAS sind die berühmten Klippen von Dover! Guck Dir das an Monika! Is‘ ja schön.“
„Halt die Fresse, und geh endlich in Deinen Bus, Du Blitzmerker!“, denke ich nur.
Zum Glück bin ich in Urlaubsstimmung. Ich kann nämlich viel schlimmere Dinge denken.

 

 

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