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Tri-Tra-Traugespräch…

Ein bisschen Aufregung war schon da. Unser 1. Traugespräch, dem noch zwei weitere folgen sollen…
Was wird uns der Pastor fragen? Welche Antworten will er hören?
Zum Beispiel könnte es so laufen:
„Waren Sie schon mal in der St. Paulikirche?“ – „Ja, bei einem Konzert der Helmstedter Chorknaben in Ihrer Kirche, das war vor , hm, drei oder vier, fünf Jahren…“
„Wann waren Sie das letzte Mal in der Kirche?“ – „Ja, das war Weihnachten in Helmstedt, da ist immer Christvesper mit den Helmstedter Chorknaben…“
„Planen Sie demnächst einen Besuch in der Kirche?“ – „Hm, mein Bruder ist jetzt nicht mehr aktiv im Chor, aber Weihnachten werden wir trotzdem die Christvesper mit den Chorknaben anschauen! Ach, und natürlich würden wir gerne in Ihrer Kirche heiraten…das wäre dann der nächste Termin…“ (Brautpaar lächelt verlegen…)
Oh weh, das wären keine befriedigenden Antworten…
Wir könnten auch eine gute Story überlegen: „Ja, wir sind jeden Sonntag in der Kirche. Wir nehmen immer eine andere Gemeinde. Als St. Pauli dran war, haben wir Ihren Kollegen kennen gelernt. Das hat uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, in dieser Kirche zu heiraten.“ Das ist heiligenscheinverdächtig! Brilliante Vorstellung!
…aber es ist voll gelogen!
„Zur Zeit sind wir nicht so aktiv in der Kirche, aber wenn wir erstmal Kinder haben, dann bringen wir uns ganz intensiv ein. Da würden wir wirklich gerne intensiv etwas für die Gemeinde tun…“
… auch nicht ehrlich!
Den Pastor anlügen? Nein, wir gehen einfach unvorbereitet!
Wir wollen ja auch keinen Hochzeitsstress. 🙂
Damit uns hier niemand falsch versteht: es hat schon einen Hintergrund, dass wir kirchlich heiraten wollen. Es stellt sich nur die Frage, ob ein guter Christ derjenige ist, der immer regelmäßig in die Kirche geht.
Dazu sage ich: nein, dies sind nicht immer die Besten…

Es war eine gute Idee, unvorbereitet hinzugehen. Der Pastor war supernett und sehr locker. Er hat KEINE dieser Fragen gestellt. Er will eben nicht belogen werden! Klarer Fall!
Für alle, die sich fragen, was denn in so einem Gespräch passiert, hier die Lebenshilfe:
das Traugespräch dient zur Vorbereitung des Traugottesdienstes. Im ersten Gespräch erzählt der Pastor, wie der Gottesdienst abläuft bzw. ablaufen könnte. In den zwei folgenden Gesprächen lassen wir unsere Ideen einfließen und machen den Ablauf konkret. Sehr angenehm also.
Hätte uns das nicht mal vorher jemand erzählen können? Wo sind plötzlich die Profis, die sonst immer erklären, dass sie alles zur Hochzeitplanung besser wissen? Hä?
Das hätte uns eine halbe Stunde Hochzeitsstress im Vorfeld des Gesprächs erspart…

Denn wir haben ja keinen Hochzeitsstress, den haben …

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3 Comments

  • Reply
    Andrea Schünemann
    10. Mai 2007 at 19:15

    Also- dann werde erst mal Pate bei Kindern… Da kommen solche Fragen Puh! Besonders schlimm, wenn man aus der KIrche ausgetreten ist!

  • Reply
    lorelay
    12. Mai 2007 at 15:57

    …wie sich die Zeiten ändern… !Bei der Hochzeit in meinem früheren Leben wollte der Pastor gerade solche Fragen beantwortet haben. War aber ,glaub ich ,der katholische. Und Andrea hat recht mit den Paten. Fürchterlich! Gruß nach Berlin.
    Lorelay

  • Reply
    lorelay
    12. Mai 2007 at 16:47

    …wie sich die Zeiten ändern! aber die Kirche braucht ja auch neue Mitglieder. Bei der Hochzeit in meinem früheren Leben wollte der Pastor genau solche Fragen beantwortet haben. War aber glaub ich der katholische.
    Mit den Paten hat Andrea nur zu recht! Gruß nach Berlin!

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