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Tri-Tra-Traugespräch II … oder Täglich grüßt das Murmeltier…

Zu Beginn unseres 2. Traugesprächs heute hatten wir ein Déjà-vu: „So, also sie haben sich schon auf den Namen geeinigt? Die Trauung ist am 14.07. um 16:30 oder um 16:00 Uhr. Lassen Sie mich gerade mal prüfen, ob ich das schon eingetragen habe. Ah, 16:00 Uhr, da ist es ja!“ — Das Brautpaar wird blass. Genau diese Frage hatten wir beim letzten Mal auch! Was kann sich geändert haben? Also, der Name war klar und der Termin war auch schon zweimal geprüft. Was ist jetzt? Tapfer geben wir den entspannten Gesichtsausdruck. Mulmig ist uns schon, aber unser netter Pastor soll’s nicht merken. Nein, wir sind nicht nervös! Die Einladungen sind bereits raus, und , und… „Ach wissen Sie, es sind in den nächsten Monaten so viele Trauungen, da muss ich mich erst wieder einfinden!“ – „Jaha, das scheint viel Arbeit zu sein,“ lächelt das Brautpaar fast entspannt. „Das 3. Traugespräch machen wir dann so 10 Tage vor der Hochzeit. Dann möchte ich noch etwas über sie erfahren. Das kann ich dann in den persönlichen Worten besser verarbeiten. Vorher verwechsle ich das bestimmt!“ – Sofort beginnt die Phantasiemaschine im Kopf der Braut zu arbeiten: „Wir haben uns hier zusammengefunden, um den Traugottesdienst von Julia und Ole zu feiern. Sie haben sich im Botanischen Garten in Braunschweig kennen gelernt. Julia war gerade dabei, im Taucheranzug die üppigen Seerosengewächse zu schneiden. Als Ole, der Imkerlehrling, beim Einfangen einzelner abtrünniger Drohnen in ebendiesen Teich fiel. Julia rettete den wild um sich schlagenden Ole vor dem Ertrinken im 30 cm tiefen Wasser. Nebenbei überzeugte sie mit Hilfe ihres immens charmanten Lächelns die abtrünnigen Drohnen zur Weiterarbeit. Sofort begaben diese sich in ihren Bienenstock zurück. Ole kam wieder zu Kräften und heute sind wir…“
Ahhhh, aber wir sind doch…!?!
Glücklicherweise wurde die Braut von ihren Phantasien weggerissen. Die Besprechung des Musikprogramms begeisterte uns für unseren Super-Pastor. Der konnte scheinbar alle Songs aus dem evangelischen Gesangbuch auswendig singen! Wir haben gemeinsam unser Musikprogramm überarbeitet! Es ist herrlich! Schöne Sachen haben wir ausgewählt! … garantiert Teesocken-Frei! (Hallo Bruder! Laudato-si ist raus!)
Doch es folgte das nächste Déjà-vu: beim letzten Mal hatte der Herr Pastor sich darüber mokiert, dass es in der heutigen Zeit so viele Bräute gibt, die sich von ihrem Vater in die Kirche begleiten lassen. Wie in amerikanischen Filmen! Also, Übergabe der Tochter an den neuen Schwiegersohn, veraltetes Frauenbild etc. Nicht mehr nachvollziehbar für ihn in der heutigen Zeit etc. etc. Auf jeden Fall war er kein Fan dieser Aktion! Für uns stand danach fest, dass der Bräutigam am Altar wartet und die Braut in unserem Fall den großen Auftritt ganz alleine hat. Herrlich! Großes Kino! Dies erstaunte unseren Pastor: „Also, sie wollen alleine, so ganz alleine? Das sollten sie noch mal überlegen…! Auch keine Trauzeugen? Ganz alleine? Und der V…“ – Schnell fielen wir ihm ins Wort und brachten unsere kleine Brautjungfer ins Spiel: „O.k., sie könnte ja in etwas Entfernung dann mit den Ringen vorlaufen…“ – Jetzt war er wieder erleichtert. Wir aber auch. Denn wir hatten zunächst geglaubt, er würde die Vaternummer noch mal wieder einbringen… diesmal aber genau andersherum…!
Alles in allem sind wir aber sehr zufrieden mit der Planung, dem Gottesdienst und unserem Pastor. Er vermittelt uns nämlich so ein Gefühl von Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit. Das ist ja auch wichtig, denn wir wollen ja keinen H…

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2 Comments

  • Reply
    Anonymous
    1. Juni 2007 at 20:30

    Habe letztens , war es bei „Pleiten, Pech und Pannen? oder so gesehen….
    Der Pastor hatte soo viel zu tun, das er die Hochzeiten verwechselt hatte- So hat sich das Brautpaar einfach selbst getraut. Dank der Guten Vorgespräche mit dem Pastor-Der Ablauf war en detail geplant- war das auch kein Problem- nur die schöne Musik und die tolle Predigt fehlte- Der Pastor war im Nachbarort- bei einer Trauung.
    Aber auch nach solcher Panne kann man noch wunderbar feiern und sich gleich darin üben wie das mit dem verzeihen im christlichen Glauben funktioniert.
    Tschüßi Andrea

  • Reply
    SandiBraut07
    3. Juni 2007 at 22:38

    Gute Idee! Ich denke, dass wir das hinbekommen!
    Nee, is klar, die Feier wird nicht abgesagt! Wir improvisieren frei…wichtig ist dann allerdings, dass wir nach dem MASTER-Plan vorgehen, damit sich hinterher auch alle an das Ereignis erinnern können! Inklusive des Brautpaars…je später der Abend: Eisshockee, Kannufahn, Wirrsing…

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