Life!

#NaNoWriMo – Winner! Winner! Winner 2011!

Nach fast 30 Tagen Blogabstinenz wieder zurück. Projekt abgeschlossen. 50173 Wörter sind geschafft. Am Ende war es wieder einmal knapp: am letzten Tag waren noch etwa 2000 Wörter zu schreiben. Das machte mir aber kein Kopfzerbrechen, denn ich weiß, dass es bei mir immer so ist. Gib‘ mir eine Deadline und ich erfülle sie. Immer zum Ende hin und ganz knapp. Genauso, wie mein Verhalten beim Bus- und Bahnfahren. Ankommen. Einsteigen. Wegfahren.
Das wird sich bei mir nicht ändern und ich will es auch nicht, dann wozu sonst ist eine Deadline da?

Timothy Ferris schreibt in seinem Buch Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben

dass immer genau so viel Zeit da sei, wie sie für diese Aufgabe nötig wäre. Das gefällt mir sehr gut und es war die Entdeckung aus dem Buch, die ich sofort umgesetzt habe. Wirklich neu war das für mich nicht, aber ich konnte jetzt jemanden zitieren, der genauso denkt und der dies noch dazu in ein Buch geschrieben hatte, mit dem er eine Schweinekohle verdient. 🙂 Das kann nur die Wahrheit sein. Genug dazu, zurück zum #NaNoWriMo.

Gar nicht so leicht zu erklären, was man da macht und warum überhaupt. Ich habe dazu auf dem Barcamp in Braunschweig am 19./20. November 2011 eine Session gehalten. Eine Turbosession möchte man meinen, wenn man sich meine Sprechgeschwindigkeit auf dem Video anschaut. Noch viel schneller, als sonst üblich, da kann es einem schwindelig werden. Das zeigt aber lediglich meine Begeisterung für diese großartige Sache.

Auch wenn ich das im Video schon gesagt habe, dann möchte ich hier noch mal einen Dank an meine Writing-Buddies @canesco und @modomiro senden, die mich mitgezogen haben. Einfach die Tatsache, dass da zwei nette und witzige Menschen mitschreiben, von denen ich den einen noch gar nicht persönlich kenne, zieht mich mit. Einfach nur, weil sie jeden Tag wieder schreiben und sich ihr Wordcount erhöht. Am Anfang war ich etwas schneller, am Ende die anderen beiden. Auf der einen Seite das Gefühl von „Weiterkommen!“, auf der anderen Seite das Signal „Los! Wir bleiben dran!“. Das hat so viel Kraft, dass ich das nicht erklären kann. Man muss es erleben. Aber dafür gibt es ja im nächsten Jahr wieder einen #NaNoWriMo.

Mein Fazit:

Ich habe über ein Romanthema geschrieben, dass mir seit fast drei Jahren im Kopf umherspringt. Nichts, was literaturpreisverdächtig ist. Genre „Chick Lit“, ein lustiger Frauenroman.

Mit der Aussage: „Wenn ich mal Zeit habe, dann schreibe ich einen Roman!“ oder „Wenn ich mal Zeit habe, dann schreibe ich das mal als Roman auf!“, habe ich mich immer rausgeredet. Der Autor Wolf Lasko hat das in seinem Buch Personal Power. Wie Sie bekommen, was Sie wollen
mal als ‚Verpisserstrategie‘ bezeichnet. Recht hat er damit. Dieser vergangene Monat hat mich so mitgerissen und mir klar gemacht, dass es viel leichter ist, als ich dachte, mir die Zeit freizuschaufeln, für dieses erstmal sehr persönliche Schreibprojekt. Genauer: Für das mir sehr wichtige persönliche Schreibprojekt.
Seit gestern Abend bin ich von einer Leichtigkeit erfüllt, die ich weder in dieser Stärke erwartet hätte, noch könnte ich sie hier erklären. Ich fühle mich nicht leergeschrieben. Ich fühle mich frei, sehr frei für neue Projekte und dieses 2011, was in vielerlei Hinsicht gar kein gutes Jahr war, bekommt einen Sinn. Wenigstens hat es mich einem meiner Ziele nähergebracht: mehr Kreativität in mein Leben zu bringen. Mich auf den Weg in einen kreativen Beruf zu machen. Mutig zu sein und Dinge loszulassen.

Ich hatte gar nicht geplant, eine Flasche Champagner zu trinken. Hier handelt es sich schließlich nur um den „First Draft“, den ersten Wurf eines Romans, den ich noch x-mal umschreiben werde, bevor ich ihn einem Verlag als Manuskript anbiete. Das ist aber  noch immer keine Garantie dafür, dass er irgendwann gedruckt vorliegen wird. Dennoch musste das sein. Ich hatte das Gefühl, einen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben und da war diese im Keller „für gut“ abgelegte Flasche Champagner plötzlich „gut“ und musste sofort getrunken werden. Vielleicht tröstet es den Leser, dass es sich hier nicht um meine Lieblingssorte handelte  – die gibt’s dann zur Veröffentlichung ;-), sondern hier nur eine Flasche „Moët & Chandon“ dran glauben musste. Immerhin. Es gibt also noch eine Steigerung.

Vergleichen wir es mal mit einem Tanz auf dem Seil. Betrachten wir jemanden, der mit dem Seiltanz beginnt. Ein paar mehr Sicherungen sind schon notwendig, um zu beginnen. Mut allein reicht da nicht aus. Die Sicherungen zwicken und stören etwas, schränken uns in unserer Bewegungsfähigkeit ein. Je mehr wir diesen Seiltanz trainieren, desto besser und sicherer werden wir, und umso mehr ‚fremdartige‘ Sicherungen legen wir ab. Ebenso wächst unser Selbstbewusstsein. Die Tatsache, sich seiner selbst bewusst zu sein, bekommt beim Seiltanz eine noch größere Bedeutung.

Ich schließe dieses total doofe, f****** Jahr zuversichtlich ab und weiß, dass 2012 der Hammer wird. Muss ja, was sonst? Gelernt habe ich, dass es solche Jahre, wie 2011 geben muss, damit so erfolgreiche 2012 passieren können.

Wer also mal einen freien Kopf benötigt, der sollte sich den #NaNoWriMo im November 2012 vormerken.
Vielleicht werden wir dann Writung-Buddies sein? Ich freu‘ mich drauf. 🙂

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4 Comments

  • Reply
    Julia
    1. Dezember 2011 at 15:10

    Wenn ich das lese, bin ich direkt wehmütig, dass es schon vorbei ist… Haben wir gut gemacht 🙂

  • Reply
    SanDi
    1. Dezember 2011 at 15:11

    Geht mir auch irgendwie so. Ich komme heute gar nicht aus’m Quark.
    Vielleicht ist das auch noch vom Champagner… 😉

  • Reply
    Petra A. Bauer
    5. Dezember 2011 at 17:40

    Herzlichen Glückwunsch! Das ist nämlich genau das Ding: So viele Dinge, für die man keine Zeit zu haben glaubt. Aber wenn es danach geht, hat man nie Zeit. Man muss sie sich nehmen.

    Mein NaNoWriMo-\"Sieg\" hat für mich eine andere Funktion gehabt, aber das ist auch ok, weil ich meine Bücher ja auch in allen anderen elf Monaten schreibe 😉

    Vielen Dank auch für deinen Kommentar in meinem Blog!
    Ich drücke die Daumen, dass der richtig gute Schampus tatsächlich irgendwann geköpft wird 🙂

  • Reply
    SanDi
    5. Dezember 2011 at 18:02

    Dankeschön. 🙂

    Ich finde, dass der NaNoWriMo schon ganz komische Sachen mit uns macht. Der räumt auch das Hirn mal durch. Ich bin sehr froh… und an den anderen Schampus glaube ich ganz fest. 🙂

    Frohes Schaffen und eine schöne Adventszeit!

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