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Die Maltasche ist fertig oder Die Urban-Sketching-Bag

Nein, nicht die Maultasche, die Maltasche! Ich bin doch kein Foodblog!

Die Maltasche, die eigentlich eine Fototasche werden sollte. Eigentlich zu bunt ist für die City, aber eigentlich eine geballte Ladung Urlaubsstimmung verschießt. Diese Tasche ist fertig. Eigentlich.
Ich mag ja eigentlich dieses bunte Zeug nicht so wirklich, aber manchmal werde ich schwach.

Für den Beachboy – hier *KLICK*– habe ich im letzten Jahr diesen beschichteten Stoff mit den Huts gekauft. Echt englisch! Innen habe ich beschichtetes Leinen verarbeitet. Echt edel!
Dann war da aber noch eine ganze Menge Stoff über. Nach ursprünglichen Plänen wollte ich daraus eine große runde Fototasche nähen. Ein echtes Wunderding. Man könnte gar von Größenwahn sprechen, bei den Zubehörteilen, die ich gleichzeitig transportieren wollte. Wahnsinn! Große Tasche kein Problem, aber wer soll die denn schleppen? So blieb das Projekt zunächst zugeschnitten, – Ihr ahnt es sicher – in den Tiefen der Nähkiste verborgen. Im Grunde echt verschwendet.
Aber, was kümmern mich die Pläne von gestern. Heute brauche ich eine Tasche zum Malen. Urban Sketching, diese neue – ich nenne sie mal Kunstform – steht bei mir auf der Liste ganz oben. Klar dass dazu der kleine Aquarellkasten samt Wasserfläschchen, Pinsel, Feder, Sketchbook und Malläppchen gehört. Super Zutaten, um sich kräftig die Handtasche zu versauen.

Aber mitgedacht, mal angenommen, ich würde dafür die abwaschbaren Wunderstoffe verwenden, dann können sie wirklich etwas bewirken. Ich entwarf also den Taschenschnitt neu, schnippelte aus dem bereits ausgeschnittenen Fototaschenmonster die einzelnen Schnittteile aus. Voilà! Eine Maltasche, oder eine Urban-Sketching-Bag. Cool!

Ja, die ist immer noch bunt, aber sie ist dann auch zweckmäßig. Innen drin hat sie noch zwei Innentaschen und eine Reißverschlusstasche. Hoffentlich werde ich bald so ordentlich, damit ich das auch zu schätzen weiß.

Während ich an der Tasche herumnähte sah ich mich in einem Pariser Café sitzen und sämtliche Szenen festhalten. Während ich gedanklich die Reste meines ‚Petit Café‘ mit dem kleinen 7er-Daler&Rowney-Pinsel in mein Sketchbook kleckste, um auch noch den soeben in Gedanken getrunkenen Kaffee damit zu skizzieren, vernahm ich keine guten Nachrichten aus dieser Stadt.
Die letzten Nähte nähte ich am 7. Januar so gegen 11 Uhr. Der Fernseher verkündete das Attentat.

Ich atmete einmal schwer auf, und beschloss in diesem Jahr ganz sicher mindestens einmal dort hinzufahren, um – jetzt erst recht – den Petit Café live zu skizzieren.

Ich nenne sie jetzt also einfach die Jetzt-erst-recht-Urban-Sketching-Bag mit, ach ja, das auch noch, vielen schiefen Nähten. Na und?

 

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