Das Brautkleid Teil 2

Meine Geschichte vom Brautkleid klingt wie ein Ausschnitt aus einem Loriot-Sketch. Einer von denen, die sich mit dem Verkaufen beschäftigen…
Ich betrat das Brautgeschäft. Seit fünf Jahren bin ich fast täglich daran vorbeigefahren. Jetzt war es endlich soweit: ich darf ein Brautkleid aussuchen! Dort wollte ich es kaufen, mein Traumkleid. Ich wollte zunächst einige grundsätzliche Infos dort: was zieh‘ ich zum Ausprobieren drunter? Was muss ich bedenken? Brauche ich einen Termin?
Alle diese Fragen zufriedenstellend beantwortet! Aber jetzt dies: „Wie sieht denn das mit den Größen aus? Ich trage Gr. 48. Haben Sie denn die Kleider auch in diesen Größen da?“ – „Nein,“ sagt die Verkäuferin freundlich, „aber das ist gar kein Problem, wir haben die Kleider auf jeden Fall durchgehend in Gr. 38 – 42 da. Sie schlüpfen da einfach hinein und wir halten Ihnen das Kleid im Rücken zu. Das geht sehr gut!“ – Freundlich bedanke ich mich für die Auskunft, wie betrunken verlasse ich das Geschäft. Hatte ich da richtig gehört? Sie stecken mich in ein Kleid in GR. 38 oder 42 und anhand dieser Aktion soll ich mich für ein Kleid entscheiden? Was wollen die denn da zu halten? Ich komm‘ da vielleicht hinein, aber nicht wieder hinaus! Das ist eine Horrorvorstellung. Eigentlich möchte ich heulen. Wütend gehe ich nach Hause. So, ich werde wohl mein Kleid woanders kaufen müssen. Aus der Traum vom kleinen Brautkleid-Laden. Na toll!
Zu Hause angekommen tröstet mich mein Bräutigam: ihm ist aufgefallen, dass es noch viele tausend andere Geschäfte gibt, die auch Brautkleider verkaufen. Vielleicht hat er recht, ich habe auch schon davon gehört und recherchiere im Internet. Ich finde auch einen Laden…