Life!

Altweiber in Köln – Achtung: nur für Erwachsene Leser!

Köln ist ein sehr schöner Seminarort. Ein toller Ort zum Shoppen und die Kölner sind eijentlisch auch janz nett. Heute ist Altweiber!
Wer hatte die Idee, das Seminar genau über Altweiber an diesem Ort stattfinden zu lassen? Die Schuldfrage kann jetzt nicht mehr geklärt werden.

Verzweifelt versuche ich zu schlafen, nein, ich will nix hören, ich laufe im Arbeitsprogramm, das Karnevalsplugin ist in 2009 nicht installiert und kann nicht in Betrieb genommen werden. Da fehlt einfach der richtige Treiber. Schade! Auf dem Flur braut sich ein Konflikt zusammen: „Isch will ’ne Zsiaette!“ kreischt die hysterische Frau aus 501 gegenüber. „Ich will ein Bier!“ dröhnt der Auserwählte. „Gibb‘ mia ne Zsiaette, bidde! Isch hab‘ nix mehr, was isch dia geben könnte, außer ’n Schnabbs und Du kannst meine M…“ – „Ich will’n Bier! – brüllt der Typ. Krass! Was soll ich denn jetzt machen? Raus gehen, die Aggro-Nummer? „Ey Mann, jetzt ist mal gut und Ruhe jetzt!“ – Im Schlafanzug? Ungeschminkt? Ungekämmt? Es ist 1:30 Uhr und ich will nur schlafen.Es muss was Nachhaltiges sein. Ich könnte mal anwenden, was ich über moderne Konfliktlösung gelernt habe. Diese weichgespülte Psychonummer, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie doch mal anwenden müsste. Ich reiße die Tür auf, hinter mir her auf den Flur zerre ich mein rollendes FlipChart. Stets zur Stelle, immer im Einsatz.“Guten Abend Ihr zwei. Wie ich höre habt Ihr gerade einen Konflikt, bei dem Ihr Euch im Kreis dreht.“ – Er: „Hä?“ – Sie: „Was’n?“ – „Ich kann Euch helfen. Ich möchte Euch mal gerade schnell Euer Problem aufzeigen und gemeinsam mit Euch Lösungswege aus dem Konflikt erarbeiten. Was meint Ihr, wäre das nicht toll?“ – Er: „Rülps!“ – Sie: „Äh, wisse Schnabbs?“ – „Nein, ich habe etwas Besseres: Ich helfe Euch dabei, Euren kleinen Konflikt zu lösen und dann haben wir alle was davon. Wie wär das?“ – Ohne eine Antwort abzuwarten rede ich weiter und beginne die Prämisse am FlipChart aufzuzeichnen. „Du sagst, Du willst ein Bier!“ – Er: „Klar, was’n –hicks – sons?“ – „Und Du, Du willst aber eine Zigarette!“ – „Ja, do-hicks-ch!“ – „Ja, aber ist es denn das, was Ihr wirklich wollt? Ihr befindet Euch in einem Teufelskreis, der durch den Genuss von zuviel Alkohol entstanden ist. Dieser Kreis hat auch etwas Verbindendes, etwas sehr Schönes, dessen seid Ihr Euch wohl gar nicht bewusst?“ – Beide blicken verstört: „Rülps!“ – „Ihr zwei habt Euch gefunden, Euer Verstand legt Euch Worte in den Mund, die Ihr gerade nicht versteht. Wofür steht denn die Zigarette?“ – „Schnnniedel? “- lallt sie. „Sehr, sehr gut, so ist es, für Dich bedeutet die Zigarette jetzt Schniedel. Und wofür steht dann das Bier?“ – „Saft? Ich will die Alte f…“ grunzt er. „Sehr gut, sehr gut!“ unterbreche ich ihn, „Du hast es auch verstanden! Jetzt sagt Ihr beide ganz laut, was Ihr wollt!“ – „Ficken!“ rufen beide. „Das habt Ihr beide fast alleine herausgefunden.“ jubiliere ich. „Jetzt geht Ihr beide ein Stockwerk tiefer und zum anderen Ende des Flurs, dort kann’s dann für Euch losgehen. Macht’s Euch nett! Wenn Ihr noch eine Frage habt, dann klopft doch gerne an.“ Die beiden nicken eifrig. Dann fangen sie an zu laufen und rufen „Ficken, ficken, ficken.“ Ich blicke den beiden nach. Wenn im Leben doch nur alles so einfach wäre. Ich schiebe mein FlipChart zurück ins Zimmer.
Schön, wenn man helfen kann.

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4 Comments

  • Reply
    isabo
    20. Februar 2009 at 21:10

    Vorbildlich! In jeder Hinsicht.

  • Reply
    SanDi
    20. Februar 2009 at 21:14

    Muss mich nicht schämen, weil ich das F*-Wort intensiv eingesetzt habe?

  • Reply
    isabo
    20. Februar 2009 at 22:36

    Quatsch. Ficken für den Weltfrieden ist doch ein nobles Anliegen. Du hast ja geradezu einen Dienst an der Menschheit geleistet, den kann man auch ruhig beim Namen nennen. (Irgendwo las ich sogar, Karneval sei praktisch extra für kinderlose Paare eingerichtet worden, so als letzte Chance.)

  • Reply
    SanDi
    20. Februar 2009 at 22:49

    Gut, jetzt kann ich doch ruhig schlafen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Ich bin wieder zu Hause und da gibt es solche Szenen vor meiner Tür nicht. Auch schade!
    Morgen fahre ich nach Berlin. Vielleicht bietet die Szene dort weitere Chancen in den Dienst der guten Sache (im Sinne der Familienministerin)zu treten.

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